Der Tod der Emotionen

Also, ich bin ja von der Menschheit wirklich vieles gewohnt. Auch was die Abstumpfung der Fähigkeit gewisse Gefühle zu empfinden angeht. Aber irgendwann, und dieses „Wann“ ist nun erreicht, reißt mir der Geduldsfaden.
In Zeiten vom Internet und des social networking, wird sich so schlimm wie nie zuvor, mehr über das Leiden anderer Lustig gemacht. Um nicht zu sagen, es werden Dinge verhöhnt, die nicht verhöhnt gehören.
Ich möchte mich auf nur ein Beispiel beziehen, da bei weiteren Beispielen mir vermutlich die Galle hoch kommt.
Dieser Beitrag zeigt ziemlich gut worauf ich hinaus will. Genauer genommen, eigentlich die Kommentare.
Sind wir Menschen inzwischen emotional so abgestumpft, dass wir uns Lustig über Dinge machen, die andere förmlich zerschmettern?

Wie blind muss mann sein (fehlendes Komma) um nicht mitzubekommen, was die eigene Tochter treibt ?

Mal abgesehen, von der (rot markierten) miserablen Rechtschreibung des Kommentarverfassers, ist dieser Satz weder hilfreich, noch produktiv. Ich vermute, dass die Eltern die dies ins Leben gerufen haben, sich genug Vorwürfe machen und zusätzliche Vorwürfe nur dazu dienen, dass sie die Hoffnung aufgeben.

Sie sieht garnicht aus wie 14…sondern älter

In der Kürze liegt die Würze… nicht. Wen interessiert es, wie die Tochter aussieht? Schauen wir uns doch mal auf den Straßen um:
Zwölfjährige Mädchen sind bereits wie Nutten angezogen. Grundschulkinder rennen bereits mit den teuersten Smartphones und den teuersten Markenklamotten herum. Zudem die Evolution auch keine Pause macht. Junge Menschen sehen immer häufiger älter aus, als sie tatsächlich sind. Aber ich komme (mal wieder) vom Thema ab. Auch hier stellt man wieder fest, wo der Fokus der Menschen inzwischen liegt. Er liegt dabei, Dinge auseinander zu reißen.
Um wieder ganz zum Thema zurückzukommen. Die Anteilnahme an Dingen, welche eine gewisse „Tragik“ haben, wird geringer. Es geht darum „Cool“ zu sein und den dümmsten Spruch zu reißen. Die größte Erniedrigung zu bieten.
Aber geben wir den sozialen Netzwerken nicht alleine die Schuld. Diese werden genutzt um eine Plattform zu haben, wo man „cool“ sein kann. Schauen wir doch mal in die Richtung der TV-Anstalten. Auch auf die Gefahr, mich unbeliebt zu machen, bieten Sendungen wie Berlin Tag & Nacht, Köln 50667, oder wie das heißt, und ähnliche den Stoff für solche Gedankengänge. Auch die Nachmittäglichen Sendungen motivieren dazu, Dinge wie diese zu verharmlosen.
Ich frage mich an dieser Stelle nun, ob irgendwo in dieser Welt noch Niveau existiert oder gar ein Funken Solidarität in Form von hilfreichen Emotionen vorhanden ist. Ich würde mir wünschen, dass Menschen wieder ein wenig mehr Empathie entwickeln was das Leid anderer angeht, statt dumme Fragen zu stellen oder gar dumme Kommentare vom Stapel lassen.
Denkt, bevor ihr etwas schreibt, erst darüber nach, wie ihr euch fühlen würdet, wenn euch so etwas passiert. Bevor ihr einen Satz absendet, lest ihn euch durch und schaut, wie es euch dabei gehen würde. Es ist nicht cool auf das Leid anderer herum zu hacken. Im Gegenteil. Irgendwann seid ihr auf Trost angewiesen und dann… werdet ihr bereuen so etwas getan zu haben.
Cool ist es, einfach sein Maul zu halten oder unterstützend beiseite zu stehen. So und nicht anders.

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